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Lagerstrategie

Lagerstrategie verstehen lernen
Abb. Lagerstrategie Foto

Lagerstrategie - Definition & Erklärung: Lagerstrategien strukturieren die Lagerein- und ausgänge. Das effektive Nutzen des Lagervolumens, die richtige bzw. optimale Lagerzeit und das schnelle Abfertigen, durch Lagerpersonal und Bediengeräte sind die Ziele der Lagerstrategien. Mittels unterschiedlicher Lagerstrategien, wie den Bewegungs- und Belegungsstrategien sowie der ABC-Lagerstrategie, lässt sich dieses Ziel erreichen.

Was macht die Bewegungsstrategie aus?

Bewegungsstrategien finden innerhalb des Lagerbetriebs Anwendung.  Je nach Einsatz der verschiedenen Bewegungsstrategien werden die Regalbediengeräte zum Ein-, Um- und Auslagern der Waren eingesetzt. Ziel dabei ist ein maximaler Durchsatz (durch wenig Verfahrzeit, kurze Wege), sowie dem Ein- und Auslagern.

Zu den wichtigsten Bewegungsstrategien zählen:

  • Zuförderstrategie
  • Abförderstrategie
  • Einzelspielstrategie
  • Doppelspielstrategie
  • Fahrwegstrategie
  • Umlagestrategie und
  • Gangwechselstrategie

Zuförderstrategie

Mit Hilfe eines Förderbands wird die Ware in die jeweiligen Gänge transportiert. Dies kann in bestimmten Zyklen oder schubweise erfolgen.

Abförderstrategie

Mittels einer Auslagerstichbahn werden die in den Versand gehenden Artikel auf die Abförderstrecke gebracht. Die am dringendsten benötigten Artikel erhalten hier Vorrang und absolute Vorfahrt.

Einzelspielstrategie

Mit der Einzelspielstrategie wird entweder nur ein- oder nur ausgelagert. Das Ein- und Auslagern wird nicht gleichzeitig beziehungsweise nicht in Kombination durchgeführt. Dies sorgt für geringere Reaktionszeiten.

Doppelspielstrategie

Bei der Doppelspielstrategie wird das Ein- und Auslagern kombiniert. Es werden sogenannte Ein- und Auslagerspiele durchgeführt. Die Anzahl der Lehrfahrten wird deutlich reduziert und Wegstrecken der Förderfahrzeuge verkürzen sich.

Fahrwegstrategie

Die Fahrwegstrategie gibt vor, wie sich die Förderzeuge, auf welchen Strecken, zum Entnahmeplatz bewegen sollen. Die Fahrwege sollen möglichst kurz, miteinander kombiniert und in einer logischen Reihenfolge zum Ein- und Auslagern genutzt werden.

Umlagerstrategie

Die Umlagerstrategie findet Anwendung, wenn ein bestimmter Lagerplatz für einen bestimmten Artikel benötigt wird oder wenn ein Lagerplatz/Regal freigeräumt werden muss.

Gangwechselstrategie

Um die Fahrwege bei einem Kommissionierauftrag zu optimieren, wird die Gangwechselstrategie angewendet. Als erstes fährt der Kommissionierer die Positionen des Auftrags an, die sich in demselben Gang des Lagers befinden. Erst dann wechselt er zum nächsten Gang, um so seine Fahrtwege zu optimieren.

Was macht die Belegungsstrategie aus?

Mit Hilfe von Belegungsstrategien sollen das optimale Nutzen der vorhandenen Lagerplätze, kurze Wege und ein geringer Aufwand für den Nachschub erzielt werden. Die unterschiedlichen Formate der Ware sind beim Planen zu beachten. Neben den Formaten spielt auch die Konsistenz der Ware eine weitere Rolle, ist die Ware verderblich oder rostanfällig?

Zu den wichtigsten Belegungsstrategien gehören:

  • FEFO – First Expired – First Out
  • FIFO – First In – First Out
  • LIFO – Last In – First Out
  • HIFO – Highest In – First Out
  • LOFO – Lowest In – First Out
  • Chaotische Lagerhaltung

FEFO – First Expired – First Out

Diese Strategie findet zumeist Anwendung bei Waren mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) wie Lebensmittel oder Pharmazeutika. Die Ware mit dem frühsten Ablaufdatum wird als erstes ausgelagert.

FIFO – First In – First Out

Diese Lagerstrategie ist die Häufigste. Die als Erstes eingelagerten Artikel werden auch als erstes ausgelagert. Oft ist hier auch von einem Durchlauflager die Rede. Was am längsten liegt, wird als erstes genommen, das hält die Lagerzeiten in einem ungefähren Gleichgewicht.

LIFO – Last In – First Out

Bei dieser Lagerstrategie werden die zuletzt eingelagerten Waren zuerst ausgelagert, so dass immer die aktuellste Ware ausgeliefert wird. LIFO findet meist bei Artikeln Anwendung, die sich kaum verändern oder so gut wie keine unterschiedlichen Bestände haben. Bei Einfahrregalen mit nur einer offenen Seite, ist LIFO oft zu finden. Nachteilig ist, dass ältere Artikel länger im Lager verbleiben und so Kosten für einen nicht effektiv genutzten Lagerplatz produzieren.

HIFO – Highest In – First Out

Eine eher seltene Lagerstrategie, bei der die Ware mit dem höchsten Wert bzw. Preis oder Beschaffungswert das Lager zuerst verlassen. Vorzugsweise wird diese Strategie bei tagespreisabhängigen oder bei Ware, die durch die Zeit angegriffen wird, eingesetzt.

LOFO – Lowest In – First Out

Wie HIFO eine ebenfalls selten eingesetzte Strategie. Hier werden Waren mit dem niedrigsten Warenwert zuerst entnommen. Betriebswirtschaftlich macht diese Strategie wenig Sinn, weil die wertvolleren Artikel im Lager bleiben und hohes Kapital binden.

Chaotische Lagerhaltung

Das chaotische, oder auch dynamische Lager, bezeichnet eine Lagerform, bei der neue Waren auf einen beliebigen freien Platz gelagert werden. Mit Hilfe eines chaotischen Lagers wird die Kapazität eines Lagers optimal ausgelastet. Lagerplätze werden nicht freigehalten oder eingeplant, wenn ein Artikel ausgelagert oder ausverkauft ist.

Weitere Belegungsstrategien die zum Zuordnen von Lagerplätzen genutzt werden:

  • Schnellläuferkonzentration bei statischer und dynamischer Bereitstellung
  • Feste Lagerplatzordnung
  • Freie Lagerplatzordnung
  • Zonenweise feste Lagerordnung
  • Gleichverteilungsstrategie
  • Platzanpassung
  • Artikelreine und chargenreine Platzbelegung
  • Artikelgemischte Platzbelegung
  • Minimieren von angebrochenen Lagerplätzen

Die Wahl der richtigen Strategie hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. von:

  • der Art der Ware,
  • der Größe des Lagers,
  • der Lagerzeit (Kurzzeit oder Langzeitlager),
  • der benötigten Flexibilität und Reaktionszeit

 

ABC-Lagerstrategie

Eine weitere Möglichkeit zum Festlegen des richtigen Lagerplatzes von Produkten ist die ABC-Lagerstrategie. Diese Strategie ist für Logistikdienstleister/Fulfillmentdienstleister eher ungeeignet. In erster Linie findet diese Methode Anwendung in Unternehmen, die eigene Lager verwalten. Mit der ABC Lagerstrategie werden die Produkte in drei Kategorien eingeteilt und richtet sich nach der Umschlaghäufigkeit des jeweiligen Produktes. Die so klassifizierten Produkte erhalten im Lager einen eigenen Bereich für das Kommissionieren. Die Produkte der A Kategorie mit dem größten Pickanteil, die gleichzeitig aber auch einen kleinen Teil des Produktsortiments ausmachen, lagern in der Nähe des Depots. Durch die dadurch entstehenden kürzeren Kommissionierwege wird Zeit eingespart. Die Produkte, die einen großen Teil des Produktsortiments aber wiederum einen geringen Anteil an Picks ausmachen gehören der Kategorie C an und lagern weiter entfernt vom Depot.

Das Lagern der Produkte nach der ABC-Lagerstrategie ist auf zweierlei Weise möglich, entweder innerhalb eines Gangs oder gangübergreifend.

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