Stückgut

Was genau ist Stückgut?

Als „Stückgut“ gelten sämtliche Güterarten, die sich als eine Einheit lagern und im Stück transportieren lassen. Teilweise wird der Begriff „Sammelgut“ als Synonym für Stückgut verwendet. Das liegt daran, dass Stückgut häufig als Sammelladung zusammengefasst wird. Sammelgut umfasst also den Transport mehrerer Stückgüter. Das einzelne Stückgut nennt sich „Kollo“ (Mehrzahl: „Kolli“).

Damit ein Transportgut als Stückgut gilt, müssen drei Kriterien erfüllt sein:

• Die Ware muss einen festen Aggregatzustand aufweisen.
• Es muss sich um eine Einheit handeln, die gelagert und transportiert wird.
• Die Gestalt des Transportguts darf sich durch den Transport und das Handling nicht verändern.

Dabei kann es sich um Maschinen, Möbel, Kühlschränke, Fertigungs- und Montageteile, Bücher oder Baumstämme handeln. Die äußere Form, das Volumen und die Grundfläche fallen je nach Ware unterschiedlich aus.

Was fällt nicht unter Stückgut?

Zwei Kategorien von Gütern erfüllen die drei Kriterien nicht. Darum gelten sie nicht als Stückgüter:

• Sind Stoffe flüssig oder gasförmig, haben keinen festen Aggregatzustand. Dazu zählen beispielsweise Milch, Benzin, Chemikalien oder Salzsäure.
• Schüttgüter wie Kies, Kohle oder Sand lassen sich nicht als einzelne Einheit handhaben. Außerdem verändern sie ihre Gestalt, wenn sie bewegt werden.

Wie wird Stückgut gelagert?

Stückgut wird zu Ladeeinheiten zusammengefasst. Das sorgt dafür, dass die vorhandenen Lager- und Transportflächen optimal genutzt werden. Dafür wird das Stückgut in oder auf Hilfsmittel wie Behälter, Kartons, Paletten und Gitterboxen platziert.

Größe und Gewicht: Welche Richtlinien gelten für Stückgut?

Bei der Abmessung von Stückgut gibt es keine klar definierten Gewichts- und Größenangaben. Meistens bewegt sich die Größe des Stückguts zwischen dem Gewicht und der Größe, die sich mit einem Gabelstapler befördern lässt, und der Ladefläche eines Lkw. Es gibt allerdings auch Stückgut mit deutlich geringeren sowie deutlich höheren Abmessungen. Übergroße Stücke wie schwere und sperrige Bauteile erfordern Großraumtransporte.

Auch zum Mindestgewicht und zur Mindestgröße von Stückgut gibt es keine einheitliche gesetzliche Regelung. Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) ziehen meisten bei einem Gewicht von 31,5 kg die Grenze. Oft ist eine Anhebung auf 40 kg oder 50 kg für Standardsendungen möglich. Darum fallen Kartons mit diesem Gewicht meistens noch in den Bereich des Paketversands.

Laut dem Bundesverband Spedition und Logistik (BSL) gilt für den Versand von Stückgut innerhalb Deutschlands ein Mindestgewicht von 50 kg. International sind Mindestgewichte bis zu 200 kg üblich. Als Obergrenze setzt der BSL ein Gewicht von 3.000 kg an. Sicherheitshalber sollte vor dem Versand beim Spediteur nach den Transportbedingungen gefragt werden.

Transport: Wie wird Stückgut befördert?

Größere Stückgüter werden meistens mit Schwertransporten verschickt. Der Transport von Stückgut erfolgt unter anderem in Pritschenwagen, Lastkraftwagen, Flugzeugen, Schiffen oder mit der Bahn. Überwiegend kommen Container bei der Beförderung von Stückgut zum Einsatz.

Diese lassen sich unkompliziert in verschiedenen Verkehrsmitteln unterbringen. Dabei sind spezielle Vorschriften der Ladegutsicherung einzuhalten.

Zusammenfassung

Es gibt eine Vielzahl von Gütern, die als Stückgut gelten. Das Verbindende ist, dass sie sich als eine Einheit lagern und transportieren lassen, ohne ihre Form während des Handlings zu verändern. Außerdem zeichnen sie sich durch eine feste Form aus, wodurch sie sich von Schüttgut und Flüssigkeiten unterscheiden. In Bezug auf Masse, Form und Bodenfläche unterscheiden sich Stückgüter häufig beträchtlich. Ab einem Gewicht von 50 kg gilt ein Karton in der Logistik als Stückgut.