Email Telefon Facebook Instagram Twitter Erste Seite Vorherige Seite Nächste Seite Letzte Seite Download Suche Youtube Xing Datum Zeit Ort Login LinkedIn Person Logout WhatsApp
Angebot jetzt anfordern

Konsignationslager

Unter einem Konsignationslager oder Kundenkonsignationslager versteht man einen Lagerraum, der sich in unmittelbarer Nähe des Kunden befindet.

Was genau ist ein Konsignationslager?

In einem Konsignationslager werden Produkte und Rohstoffe gelagert. Diese befinden sich hier so lange im Besitz des Verkäufers, bis der Käufer diese abholt und somit aus dem Lager entnimmt. Der Verkäufer (auch Einlagerer bzw. Konsignant) lagert die Produkte auf dem Gelände, wo sie dann später vom Käufer (auch Abnehmer bzw. Konsignator) entnommen werden. Bis die Bezahlung vollständig erfolgt ist, bleibt der Verkäufer Eigentümer der Ware.

Wie funktioniert ein Konsignationslager?

Bei einem Konsignationslager befüllt der Lieferant die Lagerräume oder -regale mit den Produkten. Welche Artikel eingelagert werden, wird vorab mit dem Kunden besprochen. Der Kunde entnimmt die Ware nach seinem eigenen Bedarf. Bei der Entnahme enthält der Käufer neben seinen Produkten auch einen physischen oder elektronischen Entnahmebeleg – erst dann entsteht ein Kaufvertrag und die Ware geht in den Besitz des Kunden über. Vertraglich ist festgehalten, wie die Rechnungsstellung an den Kunden erfolgt und in welchen Abständen der Lieferant die Lagerbestände auffüllt.

Konsignationslager: Beispiel

Arbeitet ein Unternehmen mit mehreren Zulieferern zusammen, kann sich ein Konsignationslager eignen. Gerade dann, wenn zwischen dem Unternehmen und den Lieferanten eine gute und langfristige Beziehung besteht. Ein klassisches Beispiel hierfür sind Fahrzeughersteller, die für die Anfertigung ihrer Fahrzeuge mit verschiedenen Lieferanten für Elektronik, Scheiben oder Innenausstattung zusammenarbeiten. Sie richten auf ihrer Lagerfläche in der Regel mehrere Konsignationslager ein, die die Zulieferer dann mit den entsprechenden Waren beliefern.

Welche Vorteile hat ein Konsignationslager?

Ein Konsignationslager bietet sowohl für den Verkäufer bzw. Einlagerer als auch für den Käufer bzw. Abnehmer einige Vorteile.

Vorteile für den Verkäufer:

  • stärkere Kundenbindung durch enge Zusammenarbeit
  • langfristige finanzielle Planung möglich
  • Lagerkosten entfallen, wenn das Lager in den Räumlichkeiten des Kunden liegt
  • als Eigentümer der Ware vor einer Insolvenz des Kunden geschützt

Vorteile für den Käufer:

  • begrenztes Investitionsrisiko
  • niedrige Kapitalbindung
  • hohe Versorgungssicherheit
  • prompte Verfügbarkeit der Artikel in räumlicher Nähe
  • kein Investment in ein eigenes Lager

Welche Nachteile hat ein Konsignationslager?

Neben den zahlreichen Vorteilen bringt ein Konsignationslager für beide Seiten auch Nachteile mit sich.

Nachteile für den Verkäufer:

  • hohe Kapitalbindung und Lagerrisiko
  • Verantwortung für die Qualitätssicherung der Waren im Lager
  • Ersatz der Ware auf eigene Kosten (bspw. bei Verfall)

Nachteile für den Käufer:

  • Preisänderungen durch den Verkäufer möglich
  • Preisunterschiede zwischen einzelnen Lieferanten

Kunden sollten darauf achten, die Preise und Konditionen verschiedener Lieferanten trotz des guten Services regelmäßig zu vergleichen. Preisänderungen sollten immer kritisch hinterfragt werden.

Konsignationslager einführen: Was ist dabei zu beachten?

Wer ein Konsignationslager einführen möchte, sollte vorab einige Punkte beachten, damit die Verhandlungen mit einem passenden Lieferanten gut gelingen. Damit schaffen die Kunden eine gute Basis für die Verhandlungen.

Definition der Artikel

Im ersten Schritt sollte der Käufer sich darüber bewusstwerden, welche Produkte oder Teile das Konsignationslager beinhalten soll. Welche Artikel sollten hier ständig verfügbar sein? Für welche Teile herrscht ein schwankender Bedarf? Da die Lagerverantwortung auf der Seite des Lieferanten liegt, ist ein Konsignationslager vor allem dann sinnvoll, wenn der Bedarf sich schnell ändern kann.

Planung der Infrastruktur

Anschließend sollte der notwendige Raum für das Konsignationslager geschaffen werden. Die beteiligten Parteien sollten ausreichend räumliche Kapazität schaffen. Für reibungslose Abläufe braucht es eine gute IT-Infrastruktur. Darüber ruft der Lieferant die aktuellen Bestände ab und kann sicherstellen, dass immer genügend Teile auf Lager sind.

Gespräche mit verschiedenen Lieferanten

Sobald die organisatorische Vorbereitung abgeschlossen ist, kann der Käufer sich mit passenden Lieferanten auseinandersetzen. In den Gesprächen sollten die Melde- und Höchstbestände festgelegt werden, um späteren Engpässen vorzubeugen. Gleichzeitig sollten die Lieferfrequenz und die Verpackungsart besprochen werden.

Verhandlungen und Vertragsabschluss

Abschließend finden die Verhandlungen mit den Lieferanten statt. Hier erfolgt eine ausführliche Kosten-Nutzen-Analyse. Beide Seiten legen fest, welche Regelungen es beispielsweise für Rücknahmen oder Mängel gibt.

Kennzeichnung des Konsignationslagers

Ein Konsignationslager sollte als solches gekennzeichnet werden. So wird sichergestellt, dass die dort eingelagerten Produkte nicht mit den eigenen Lagerbeständen verwechselt werden. Im besten Fall kümmert sich der Lieferant um die Kennzeichnung.

Konsignationslager: Zusammenfassung

Ein Konsignationslager hat sowohl für den Lieferanten als auch für den Kunden viele Vorteile. Mit einer fundierten Planung nach dem eigenen Bedarf finden Käufer den passenden Lieferanten und profitieren von einer dauerhaften Warenverfügbarkeit und einer niedrigen Kapitalbindung.

Trotzdem sollten regelmäßig die Preise und Konditionen anderer Lieferanten verglichen werden, um ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis sicherzustellen.