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Logistik

Logistik verstehen lernen
Abb. Logistik Foto

Logistik ist das Rückgrat der Wirtschaft: Sie beschreibt den Weg einer Ware vom Beschaffen der Rohstoffe über das Herstellen des Produkts bis zum Ausliefern. Die Empfänger sind Endkunden oder Geschäftspartner. Damit befindet sich die Logistik-Branche an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Handel und Endverbraucher.

Was ist Logistik?

Die Logistik plant, koordiniert und kontrolliert den Fluss von Rohstoffen, Produkten und Informationen. Sie sorgt dafür, dass die benötigte Ware in der vereinbarten Menge, im richtigen Zustand, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, beim richtigen Kunden zu den richtigen Kosten ankommt. Dahinter steht der Gedanke einer reibungslosen Versorgungskette vom Hersteller bis zum Kunden. Der englische Begriff „Supply Chain Management“ (SCM) ist eine Erweiterung der logistischen Prozesse.

Die Logistik ist Dreh- und Angelpunkt des modernen Wirtschaftslebens. Deutschland beschäftigt mehr als 3 Millionen Menschen in der Logistik. Damit liegt die Branche nach Handel und Automobilindustrie auf Platz drei aller nationalen Wirtschaftszweige. Zu einem großen Teil sind mittelständische Logistikunternehmen und Konzerne in den Bereichen Spedition und Transport, Lager, Umschlag und Verpacken tätig. Insgesamt agieren 60.000 Unternehmen im Bereich der Logistik-Dienstleister. Der erwartete bundesweite Umsatz liegt laut Statista im Jahr 2020 bei 265 Milliarden Euro.

Wortherkunft

Der Begriff „Logistik“ hat verschiedene Ursprünge:

  • Im Altgriechischen ist Logistik von dem Wort „logistikē“, auf Deutsch: „praktische Rechenkunst“, abgeleitet.
  • Das Französische „logistique“ bedeutet „Nachschub“.
  • Übersetzt aus dem Englischen heißt: „Logistics“ - „Nachschubwesen“.

Die historischen Wurzeln des Begriffs „Logistik“ gehen auf das französische Wort „loger“, auf Deutsch „Unterbringung“ und „Einquartierung“, zurück. Hier zeigt sich der Bezug zum Militärwesen beziehungsweise zu den Napoleonischen Kriegen (1792 – 1850), dem die Logistik entspringt.

Definition und Erklärung

Als Definition hat sich die Seven-Rights-Definition nach Grosvenor E. Plowman (1964) durchgesetzt. Er greift sieben wesentliche Aspekte heraus, die in der Transport-Logistik „richtig“ abzulaufen haben.

Er beschreibt Logistik als das Sichern der Verfügbarkeit

  • des richtigen Gutes,
  • in der richtigen Menge,
  • im richtigen Zustand,
  • am richtigen Ort,
  • zur richtigen Zeit,
  • für den richtigen Kunden und
  • zu den richtigen Kosten.

Einfacher gesagt: In der Logistik sorgen Dienstleister für das Zustellen der Ware im Bestzustand zur vereinbarten Zeit am festgelegten Ort.

Die Kernaufgabe der Logistik besteht darin, dass der Transport, das Lagern, das Bereitstellen und das Beschaffen sowie das Verteilen von Waren funktionieren. Management und Kontrolle sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Man spricht hier auch von den sogenannten TUL Funktionen (Transport, Umschlag und Lagerung).

Ziele der Logistik

Das kontinuierliche Optimieren der einzelnen Prozesse ist das vorrangige Ziel der Logistik.

Es geht darum,

  1. Kosten einzusparen,
  2. Service und Flexibilität zu erhöhen und
  3. die Qualität zu erhöhen.

Diese drei Punkte aus dem sogenannten magischen Dreieck gilt es im Auge zu behalten und durch ausreichende Transparenz in der Kette zu verbessern.

Das perfektioniert die logistischen Produkte und Dienstleistungen. Das Abwickeln digitaler Aufträge trägt maßgeblich zum Erreichen dieser Ziele bei. Zu jedem Auftrag gehören Formulare, wie Fracht- und Zollpapiere, die Dokumentation des Zustellens, Lieferscheine und Rechnungen. Diese dienen der Dokumentationspflicht, z. B. bei Gefahrenübergang.

Digitale Verwaltungssysteme (ERP- oder WMS-Syteme) funktionieren papierlos. Zugleich sinkt die Fehlerquote: Das manuelle Eingeben von Daten von Menschenhand ist anfälliger für Fehler.

Wesentlicher Treiber der Logistik ist die Globalisierung, die Urbanisierung (KEP) sowie der demografische Wandel (Fahrermangel). Um konkurrenzfähig zu bleiben, muss die Branche mit den Ansprüchen der Wirtschaft mithalten. Es gilt, Waren schnellstmöglich zu verpacken, zu verladen, zu verschicken und zu transportieren. Der Aspekt der Transparenz hinsichtlich der Lieferkette, Track&Trace und Sendungsverfolgung werden immer wichtiger. Das betrifft den B2C-Bereich (Business-to-Consumer) ebenso wie den B2B-Bereich (Business-to-Business).

Das veränderte Einkaufsverhalten von Privatpersonen und Unternehmen gilt es, im Auge zu behalten:

  • Das Bestellen über Online-Portale verlangt flexible Logistik-Konzepte, da kein direkter Kontakt mehr zum Kundenberater besteht.
  • Das von den meisten Unternehmen bevorzugte „Lean Management“ (Deutsch: „schlankes Management“) verfolgt das Ziel, die Verschwendung von Ressourcen durch überflüssige Arbeitsschritte zu vermeiden. Statt auf Vorrat wird auf das Prinzip des „Just in time“-Lieferns gesetzt. Das heißt: Ein Auftrag geht ein, wenn unmittelbar Bedarf an der Ware besteht (Make-to-stock oder make-to-order). Das setzt in der Logistik Pünktlichkeit und Präzision voraus.

Aus diesem Grund erhöhte sich bisher die Anzahl der Transporte, während sich das Transportvolumen reduzierte. Seit Corona ist jedoch auch ein deutlicher Anstieg bei den Transportvolumen, durch ein verändertes Bestellverhalten und der Dringlichkeit von Waren zu vermerken.

Prozesse der Logistik / Logistik Kette

Die Logistikkette ist vielmehr ein logistisches Netzwerk. Es erstreckt sich zwischen den Märkten des Produzierens, Lieferns und Verkaufens der Waren an End- und Geschäftskunden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen diesen Instanzen ermöglicht das reibungslose Befördern von Waren und Informationen.

In der Logistikkette lassen sich unterschiedliche grundlegende Prozesse unterscheiden:

  • Produktionsmanagement
  • Verwalten der Bestände
  • Nachfragemanagement
  • Abwickeln der Aufträge
  • Beschaffen

Dienstleistungen von B2B-Logistik

Zu den angebotenen Dienstleistungen innerhalb der B2B-Logistik zählen sogenannte „Value Added Services“ (Mehrwertdienste). Darunter fallen das Vormontieren oder Konfektionieren der Ware, das Einlagern und Verpacken sowie das Etikettieren. Der Hersteller benötigt teilweise kein eigenes Lager mehr. Durch IT-Schnittstellen behält er den Warenbestand und die Verkäufe im Blick, siehe auch Vendor Inventory Management.

Welche Arten von Logistik gibt es / Teilgebiete der Logistik

Die Logistik-Branche unterliegt einem ständigen Wandel. Durch das Differenzieren in bestimmten Bereichen entstehen neue Aufgabenfelder.

In der Betriebswirtschaftslehre teilt sich die Logistik in vier Subsysteme auf:

  • Beschaffungslogistik: Zuliefern und Beschaffen von benötigter Ware (Teilbereich der Inbound-Logistik)
  • Produktionslogistik: Planen, steuern und kontrollieren von Transport-, Umschlags- und Lagerprozessen
  • Distributionslogistik (Vertriebs- und Absatzlogistik): Zustellen und Vertrieb von Gütern
  • Entsorgungslogistik: Rücknahme von Abfall, Retouren-Versand und Recycling

Diese vier Teilbereiche greifen dabei ineinander.  

Die Ziele der Teilbereiche

Beschaffungslogistik

Die Beschaffungslogistik verfolgt dabei folgende Ziele:

  • Versorgungssicherheit gewährleisten: Zuverlässige Lieferanten bedeuten eine hohe Transparenz und Dispositionsqualität.
  • Günstige Einkaufspreise erzielen: Durch den Einkauf bei mehreren Anbietern oder größeren Mengen lassen sich bei Lieferanten günstige Preise aushandeln.
  • Lieferflexibilität einfordern: Kurze Lieferzeiten und kleine Bestände sorgen für hohe Flexibilität.
  • Qualität sicherstellen: Die eingekaufte Ware durchläuft Prüfstellen, um die Qualitätsstandards zu gewährleisten.
  • Niedrige Bestände, Zulaufs- und Lagerkosten realisieren: Lagerausrüstung und Lagerabläufe werden optimiert.

Produktionslogistik

Zu den vorrangigen Zielen der Produktionslogistik gehören:

  • Verbessere Flexibilität (Menge und Produktionsprogramm)
  • kundennahe Produktion
  • Geringere Durchlaufzeiten
  • Kleinere Bestände, Sortimentsbreite und -tiefe
  • Optimale Transportwege in der Produktion
  • Geringere Herstellungskosten
  • Sinnvoller Mix aus Eigenproduktion und Fremdbezug („Make or Buy“)
  • Hauptziel ist das Sicherstellen des Bedarfs und der Versorgung der Produktion.

Distributionslogistik

Zu den vorrangigen Zielen der Distributionslogistik gehören:

  • Vorhandensein von Produkten sicherstellen
  • Lager und Transportkosten senken
  • Strategisches Positionieren: Einfluss des Herstellers sicherstellen.

Entsorgungslogistik

Zu den vorrangigen Zielen der Entsorgungslogistik gehören:

  • Vermeiden und Verringern von Abfall in der Produktion
  • Vermindern von Verpackungsabfall
  • Verbessern des Recyclings.

Was sind die 6Rs der Logistik?

Die „6Rs“ stellen die grundlegenden Ziele der Logistik dar.

Sie bedeuten, dass…

  1. die richtige Ware, zum
  2. richtigen Zeitpunkt, in der
  3. richtigen Beschaffenheit und der
  4. richtigen Qualität zum
  5. richtigen Preis,
  6. am richtigen Ort eintrifft.

Mittlerweile sind weitere „Rs“ wie der richtige Service und das korrekte Verpacken entscheidend. Umweltfreundliches Verpackungsmaterial spielt heutzutage eine größere Rolle.

Was bedeutet Logistik 4.0

Durch das fortschreitende Digitalisieren steht der Kunde, nicht mehr das Produkt im Vordergrund. Die Logistik entwickelt sich im gleichen Atemzug wie die Industrie 4.0 zur Logistik 4.0. Sie unterstützt die Transporte zwischen Unternehmen sowie von Unternehmen zu Endverbrauchern. Zu diesem Zweck kommen digitale Technologien zum Einsatz, durch die logistische Prozesse transparenter und effizienter funktionieren.

Die Vision des Warenlager der Zukunft ist vollautomatisiert: Produkte treffen im Warehouse ein. Sensoren identifizieren die Ware. Nach einer Kontrolle von Qualität und Menge folgt das Einpflegen in das Lagerverwaltungssystem. Die einzelnen Stationen kommunizieren via Bluetooth oder RFID. Gehen Aufträge ein, erfolgt der Versand. Aus diesem Grund sind Informationen über Anzahl und Position der Ware in Echtzeit abrufbar.

Fachleute fassen diese Prozesse unter dem Begriff „Lagerlogistik 4.0“ zusammen. Das digitale Warenlager ist das „Warehouse 4.0“.

Die Zahl steht für die vierte industrielle Revolution. Die Digitalisierung läutet ein neues Zeitalter ein.

Davor gab es drei andere industrielle Revolutionen:

  • Industrie 1.0: Mit der Erfindung der Dampfmaschine durch James Watt beginnt die Industrialisierung in Europa.
  • Industrie 2.0: Das Ende des 19. Jahrhunderts markiert den Beginn der Massenproduktion.
  • Industrie 3.0: Konrad Zuse entwickelt 1941 den ersten Computer der Welt. Um 1970 prägen das Automatisieren und Rationalisieren die Wirtschaft. Der PC wird zum zentralen Element.

Das Internet der Dinge (Internet of Things) führt zu einem vollständigen Vernetzen von Produktion, Logistik und Kunden.

Technologische Grundlagen

Smarte Prozesse, Maschinen und Objekte organisieren sich selbst, sie überwachen und steuern Arbeitsabläufe. Durch dieses Vernetzen sind sie in der Lage, sich auszutauschen und dazuzulernen:

  • Das Lokalisieren von Produkten erfolgt durch GPS (Global Positioning System).
  • Zur Identifikation kommen Barcodes, die Radiofrequenzidentifikation (RFID) und Sensoren zum Einsatz.
  • Electronic Data Interchange (EDI), Internet und Telematik ermöglichen den elektronischen Datenaustausch.
  • Cloudbasierte Rechnerarchitekturen (Cloud-Computing), Algorithmen und Apps spielen neben on premise-Lösungen eine immer größere Rolle.

Logistik 4.0 ermöglicht ein ganzheitliches Digital-Supply-Chain-Management.

Transportroboter

Aktuell transportieren und kommissionieren Roboter zum gegenwärtigen Zeitpunkt Ware eigenständig. Um sperrige Güter von einem Ort zum anderen zu transportieren, bilden sie Transportverbünde. Das entlastet das Lagerpersonal. Mitarbeiter brauchen ihre Arbeitsplätze nicht verlassen. Das spart den Unternehmen Zeit und Kosten und schont die Arbeitskraft.

Datenbrillen und Pick-by-Technologien

Wo früher analoge Picklisten während des Kommissionierens zum Einsatz kamen, übernehmen heute digitale Anzeigen. Mitarbeiter finden den Standort der Ware durch Wearables wie Datenbrillen und Datenhandschuhe in einem Bruchteil der Zeit. Das senkt die Fehlerquote.

Zukunftstrends in der Warehouse-Logistik

  • Tragbare Stützroboter (Exoskelette) erleichtern dem menschlichen Lagerpersonal das Befördern schwerer Güter.
  • Autonom arbeitende Transportfahrzeuge und Maschinen übernehmen auf lange Sicht die körperliche Arbeit. Der Mensch bleibt im Service, der Überwachung oder der Kontrolle ein unersetzbarer Ansprechpartner.
  • Dank Big Data und künstlicher Intelligenz (KI) können Roboter so programmierbar werden, dass sie autonom und selbstständig arbeiten können.
  • Selbstlernende Systeme und Algorithmen ermitteln, wann Aufträge in Folge einer Werbekampagne eintreffen. Das sorgt für das Vorhandensein von benötigtem Personal und Ware zur richtigen Zeit.
  • Der Transport von Informationen ersetzt teilweise den Versand physischer Produkte. Wenn der Kunde die nötige Hardware besitzt, druckt er beispielsweise Ersatzteile mit Hilfe eines 3D-Druckers eigenständig aus. Das spart Lagerflächen und führt zu einer virtuellen Lagerhaltung.

Warum Logistik 4.0 für jedes Unternehmen zählt

Digitale Technologie beschleunigt die logistischen Prozesse. Das spart Prozeßkosten und sorgt für niedrige Fehlerquoten. Wer vorhat, wettbewerbsfähig zu bleiben, kommt um die Erfüllung der neuen Anforderungen nicht herum.

Der Prozess des Digitalisierens vollzieht sich schrittweise. Sind erste digitale Prozesse in Unternehmen vorhanden, lassen sich neue Technologien einfacher integrieren. Mit der Zeit entsteht das digitalisierte, komplett vernetzte Warehouse 4.0.

Die deutschen Logistik-Unternehmen befinden sich in verschiedenen Umsetzungsphasen der digitalen Transformation. Es gibt Firmen, die logistische Prozesse weiterhin analog organisieren. Andere setzen heute die aktuellsten Technologien ein. Sie bemühen sich um das vollständige Vernetzen mit Zulieferern, anderen Unternehmen, Dienstleistern und Kunden. Die Mehrheit bewegt sich zwischen diesen Extremen. Einer Studie des Fraunhofer Instituts zufolge erreicht die Branche der Logistik mehrheitlich die Stufen der digitalen Transformation.

Zusammengefasst: Häufige Fragen zum Thema Logistik

Nachfolgend eine Zusammenfassung von häufigen Fragen zum Thema Logistik:

Was ist die Aufgabe der Logistik?

Die Logistik beinhaltet das Planen, Durchführen, Koordinieren und Kontrollieren der Güterflüsse. Ihre Aufgabe besteht darin, die sieben „Rs“ zu erfüllen.

Das bedeutet: Das richtige Produkt sollte im richtigen Zustand zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der richtigen Menge zu den richtigen Kosten und mit den richtigen Informationen eintreffen.

Was ist die Logistik in einem Unternehmen?

In fast jedem Unternehmen gibt es Logistik. Im Fokus steht dabei häufig die komplette Supply Chain. Das ist der Weg von Produkten vom Lieferanten bis zum Point of Sale beziehungsweise zum Endkunden. Die Beschaffungslogistik, Lagerlogistik und Distributionslogistik sind überall von zentraler Bedeutung.

Was ist ein Logistikbereich?

Logistik ist überaus komplex. Es ist üblich, sie ihren Aufgaben entsprechen in Teilbereiche wie Beschaffungslogistik, Produktionslogistik und Distributionslogistik zu gliedern.

Welche Teilbereiche gibt es?

Es gibt verschiedene Teilbereiche in der Logistik. Diese sind nicht in sich abgeschlossen, sondern gehen ineinander über.

  • Beschaffungslogistik
  • Lagerlogistik
  • Produktionslogistik
  • Transportlogistik
  • Ersatzteillogistik
  • Instandhaltungslogistik
  • Distributionslogistik
  • Entsorgungslogistik
  • Informationslogistik
  • Öffentlicher Personennahverkehr
  • Werksverkehr,

um ein paar zu nennen.

Beschaffungslogistik

Die Beschaffungslogistik kümmert sich um den Einkauf der Rohstoffe, den Transport, das Lagern und das Bereitstellen.

Aufgaben der Beschaffungslogistik:

  • Günstige Einkaufspreise ermitteln
  • Versorgungssicherheit gewährleisten
  • Lieferflexibilität bei den Lieferanten prüfen
  • Hohe Qualität der gekauften Ware sicherstellen
  • Lagerkosten geringhalten, zum Beispiel durch einen geeigneten Standort, eine preiswerte Lagerausstattung, optimierte Lagerabläufe und niedrige Bestände

Beschaffungslogistiker sind qualifiziert in Einkauf und Lagerlogistik.

Lagerlogistik

In den Bereich der Lagerlogistik fallen die Wahl des Standortes, die Einrichtung des Lagers und die Lagerorganisation.

Produktionslogistik

Die Produktionslogistik versorgt die Produktion von Waren, angefangen von der Übernahme der Rohstoffe und Materialien über die Produktion bis zur Übergabe der fertigen Produkte.

Produktionslogistiker entscheiden unter anderem…

  • über den Produktionsstandort,
  • den Auf- und Ausbau von Fertigungs-Segmenten,
  • mit welchen Lieferanten es zu Verträgen kommt,
  • wie saisonales Schwanken aufgefangen werden kann und
  • wie hoch der Materialbedarf für die geplante Produktion ist.

Transportlogistik

Mit Hilfe der Transportlogistik gelangen Waren an den Ort, an dem sie gebraucht werden. Dazu gehört das Festlegen der Transportwege und der Transportmittel sowie das Beladen und Entladen.

Ersatzteillogistik

Die Ersatzteillogistik ist für das Beschaffen und Versorgen mit Ersatzteilen zuständig.

Instandhaltungslogistik

Um die Betriebsbereitschaft von Maschinen und Anlagen kümmert sich die Instandhaltungslogistik.

Distributionslogistik

Die Distributionslogistik, auch Absatz- oder Vertriebslogistik, befördert die verkauften Waren zum Empfänger. Diese zentralen Aufgaben der Distributionslogistiker lassen sich in drei Planungsebenen einordnen:

  1. strategische Aufgaben
  2. taktische Aufgaben
  3. operative Aufgaben

Zu den strategischen Aufgaben zählt die Wahl des Standortes, das Schaffen von kostengünstigen Distributionsnetzen und die Auswahl der Marketingstrategie.

Das Entscheiden über die Größe des eigenen Fuhrparks und das Festlegen des Service-Niveaus gehört zu den taktischen Aufgaben.

Als operative Tätigkeiten gelten das Abwickeln von Aufträgen und Bestellungen, das Kommissionieren, das Verpacken, der Versand und das Planen der Touren.

Entsorgungslogistik

Das Entsorgen von Verpackungsmaterialien und nicht mehr benötigten Komponenten fällt in den Aufgabenbereich der Entsorgungslogistik. Wichtig dabei ist ein umweltgerechtes und zugleich preiswertes Entsorgen von nicht mehr verwertbaren Produktionsrückständen.

Die Rohstoffpreise steigen. Aus diesem Grund achten Unternehmen darauf, Rohstoffe nach Möglichkeit zu recyceln. Entsorgungslogistiker sind bereits beim Planen der Produktion als Spezialisten gefragt. Sie helfen dabei, Abfälle während des Prozesses zu vermeiden.

Die Entsorgungslogistik lässt sich in drei Bereiche einteilen:

  1. Redistributionslogistik: Rückstände einsammeln und sortieren
  2. Aufbereitungslogistik: Stoffe entweder dem Recycling oder der Verbrennung zuführen
  3. Wiedereinsatzlogistik: Material, das sich weder weiterverarbeiten noch verbrennen lässt, kommt auf die Deponie.

Außerdem kümmert sich die Entsorgungslogistik um das Einhalten der gesetzlichen Bestimmungen und die Dokumentation bei gefährlichen Abfällen.

Informationslogistik

Die Informationslogistik sorgt für den Austausch von Daten und Informationen. Ihre Aufgabe besteht darin, die richtigen Informationen in der richtigen Menge zur richtigen Zeit an den richtigen Mitarbeiter am richtigen Ort bereitzustellen. Dabei müssen gesetzliche Vorgaben eingehalten werden.

Logistik Berufe: Welche Berufe gibt es?

Bereich Spedition und Logistikdienstleistung

  • Kaufmann (m, w, d) für Spedition und Logistikdienstleistungen
  • Kaufmann (m, w, d) für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen

Bereich Luftverkehr und Schifffahrt

  • Luftverkehrskaufmann (m, w, d)
  • Schifffahrtskaufmann (m, w, d)
  • Kaufmann im Eisenbahn- und Straßenverkehr (m, w, d)

Bereich Lagerhaltung

  • Fachlagerist (m, w, d)
  • Fachkraft für Lagerlogistik (m, w, d)
  • Lagerleiter (m, w, d)

Bereich Kommissionierung

  • Kommissionierer (m, w, d)
  • Leiter Materialwirtschaft (m, w, d)

Bereich Distribution

  • Fachkraft für Import/Export (m, w, d)
  • Versandleiter (m, w, d)

Bereich Disposition

  • Disponent (m, w, d)

Bereich Transport

  • Staplerfahrer (m, w, d)
  • Berufskraftfahrer (m, w, d)
  • Fuhrparkleiter (m, w, d)

Bereich IT

  • Fachinformatiker (m, w, d)
  • Informationsmanager (m, w, d)

Bereich Supply Chain Management

  • Einkäufer (m, w, d)
  • Supply Chain Manager (m, w, d)

Bereich Logistikplanung

Logistikplaner (m, w, d)

Bereich Controlling

  • Logistik-Controller (m, w, d)
  • Arbeitsfeld Vertrieb (m, w, d)
  • Kundenbetreuer Logistik (m, w, d)

Logistik Studium: Inhalte, Ablauf und Berufsaussichten

Das Logistik-Studium umfasst alle genannten Funktionsbereiche der Logistik z. B. Transportlogistik und Produktionslogistik.. Je nach Institut werden einzelne Bereiche hervorgehoben.

Inhalte

Die Studieninhalte beschäftigen sich mit wirtschaftswissenschaftlichen, technischen, naturwissenschaftlichen und juristischen Aspekten.

Dazu zählen:

  • Produktionslogistik
  • Planungsmethoden
  • Lagerlogistik
  • Transport und Speditionswesen
  • Verkehrslogistik
  • Wirtschaftsinformatik
  • Betriebs- und Volkswirtschaftslehre
  • Logistiktechnologie
  • Controlling
  • Projektmanagement

Wer nach dem Bachelor-Studium ein Master-Studium im Anschluss absolviert, hat die Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen und einzelne Bereiche zu vertiefen oder neue Bereiche kennenzulernen. Z. B. ist die Entsorgungslogistik häufig nicht Bestandteil von Bachelorprogrammen.

Mögliche Schwerpunkte im Master-Studiengang

  • Management und Personalführung
  • Internationaler Transport und Transportrecht
  • Logistics and Supply Chain Management
  • Global Logistics/International Logistics
  • Beschaffung/Global Sourcing
  • Qualitative und Quantitative Forschungsmethoden
  • Datenanalyse
  • IT-Management
  • Produktion und Inventory Management
  • Operations Research und Controlling
  • Distribution und E-Commerce
  • Entsorgungslogistik

Ablauf

Das Bachelor-Studium nimmt sechs bis sieben Semester (180 bis 240 ECTS) in Anspruch. Für das anschließende Master-Studium sind zwei bis vier Semester (60 bis 120 ECTS) realistisch. In Vorlesungen und Seminaren erwerben Studierende logistische und betriebswirtschaftliche Fachkenntnisse. Der Unterricht schließt praktische Übungen und Planspiele mit ein.

Außerdem ist bei einigen Unis oder FHs wenigstens ein Praktikum oder Praxissemester in der Logistikabteilung eines Unternehmens oder bei einem Logistikdienstleister vorgesehen. Das Studium endet mit dem Verfassen einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit. Wer besteht, erhält den akademischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.), Master of Science (M.Sc.), Master of Business Administration (MBA) oder Master of Arts (M.A.).

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